Die Deutsche
Reichsbahn-Gesellschaft (DRG) orderte im Jahre 1928 insgesamt 14
Eilzugwagen-Prototypen. Deren Ausführung als genietete Ganzstahlwagen
orientierte sich an den ab 1928 beschafften Schnellzugwagen-Typen. Die
Serienwagen C4i-30 und BC4i-30 kamen ab 1930 in Fahrt. Die mit
Görlitz-III-leicht-Drehgestellen ausgestatteten bewährten sich im
Betrieb, doch wünschte die DRG für spätere Serien eine weitere
Gewichtsreduzierung, weshalb bereits 1933 in Schweißtechnik ausgeführte
Probewagen getestet wurden, die zudem charakteristisch größere Fenster
aufwiesen. Die Einstiege zu den 3.-Klasse-Bereichen waren für einen
besseren Fahrgastfluss mit Doppeltüren ausgestattet. Außerdem erhielten
die Vierachser Einrichtungen für Dampf- und Elektroheizung, weshalb die
Wagen freizügig eingesetzt werden konnten. Am Bau der 1061 Exemplare des
C4i-36 waren nahezu alle namhaften Waggonfabriken beteiligt, während
die 145 BCi-37 die Vereinigten Westdeutschen Waggonfabriken in den
Werken Köln-Deutz und Mainz-Mombach montierten. Ein Teil der reinen
3.-Klasse-Wagen wurde ab etwa 1940 ohne Inneneinrichtung als
Lazarettwagen eingesetzt. Im Zweiten Weltkrieg verschlug es Eilzugwagen
beispielsweise nach Frankreich, in die Benelux-Staaten, Italien und in
die Tschechoslowakei. Wichtigste Änderungen bei den Deutschen
Staatsbahnen DB und DR in den 1950er-Jahren war der Umbau der
Fahrzeug-Enden auf Faltenbalg-Übergänge sowie der Tausch der Holzbänke
in der 3. (später 2. Klasse) gegen Polstersitzbänke.
Vorwiegend für den Militärverkehr ließ die
französische Besatzungsmacht 1949 zehn C4i-36 in Belgien zu gemischten
1./2.-Klasse-Wagen umbauen, die bei den Südwestdeutschen Eisenbahnen
(SWDE) eingestellt waren. Die drei 1.-Klasse-Abteile waren 2,32 m lang
und wiesen 1,4 m breite Fenster auf. Da die DB keine Eilzugwagen mit
derart riesigen 1.-Klasse-Abteilen benötigte, entfernte sie 1954 die
Zwischenwände und richtete ein Gepäckabteil ein, der 2.-Klasse-Bereich
blieb unangetastet. Nach der Klassenreform wurden die Wagen als APw4yse
36/49/54 geführt. Erst 1982 musste der letzte Halbgepäckwagen den Dienst
quittieren. Als der Reiseverkehr nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in
Gang kam, machte sich das Fehlen von Speisewagen bemerkbar, weshalb die
junge DB ab 1951 ohne Inneneinrichtung in den Werken stehende
Eilzugwagen zu Halbspeisewagen umbaute. Ein Teil der ab 1968 als BRye
geführten Wagen erhielt sogar noch den attraktiven grün-roten Lack,
waren also echte Kakadus. Erst Mitte der 1980er-Jahre konnte die DB auf
die bewährten Vierachser verzichten und musterte ihre letzten
Vorkriegseilzugwagen aus. Bei der DR kamen die Wagen bis in die frühen
1970er-Jahre gelegentlich sogar in Schnellzügen zum Einsatz, mit der
größeren Verfügbarkeit von Neubau-Wagen dann nur noch im Nahverkehr.
Die Pullman-Modelle
sind liebevoll gestaltete H0-Nachbildungen der wichtigen deutschen
Eilzugwagen-Serie. Unsere Modelle weisen die korrekten Fahrzeuglängen,
Fensterhöhen und -breiten auf, weshalb wir natürlich für den
Halbgepäckwagen neue Seitenwände konstruiert haben. An den Einstiegen
blickt der Modellbahner je nach Vorbild auf Imitationen von
Holz-Trittstufen oder auf geätzte Trittroste. Obwohl die Wagen
zahlreiche separat angesetzte Teile aufweisen, haben wir besonders auf
Robustheit geachtet, damit die Modelle nicht nur schön aussehen, sondern
auch bedenkenlos angefasst werden können.
Bei den DRG- und SNCF-Versionen mussten die
Fahrgäste über offene Übergänge die Wagen wechseln, die DB- und DR-Wagen
tragen die typischen Faltenbälge. Die fein detaillierten Drehgestelle
sind mit Dreipunktlagerung so konstruiert, dass einerseits auch bei
schlechter Gleislage stets alle Räder auf der Schiene bleiben,
andererseits die Räder wie am Original einen geringen Abstand zum
Wagenkasten haben. Die geteilten Achsen lagern in Metallbuchsen, die bei
Einbau einer Innenbeleuchtung auch die Potentiale aufnehmen. So steht
bei minimalem Rollwiderstand die maximale Anzahl von acht
Stromabnahmepunkten bereit. Der Innenraum ist bereits für die Aufnahme
einer ESU-Innenbeleuchtung vorbereitet. Im 2-Leiter-Betrieb sind bei
abgenommenem Dach lediglich zwei Kabel an zwei im Dachbereich perfekt
zugängliche Lötfahren zu löten, die Lichtleiste zu kürzen und in die
Halterung einzuklipsen – fertig! Für Dreileiterbahner ist die Montage
kaum aufwändiger. Die H0-Passagiere freuen sich so auch bei Nachtfahrt
über die mehrteilige und mehrfarbig lackierte Inneneinrichtung. Erstmals
in H0 rollen in maßstäblicher Ausführung der Halbspeisewagen
BR4ye-36/50 und der außergewöhnliche Halbgepäckwagen AD4yse-36/49/54 an,
beide natürlich für die Epochen III und IV der DB.
Modell |
Faltenbalg federn gelagert |
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Freistehende Griffstangen aus Metall |
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Tritte aus durchbrochenen Ätzteilen |
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Drehgestell mit Wipplagerfahrwerk, originalgetreuer Abstand zum Aufbau |
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Für Nachrüstung mit ESU-Innenbeleuchtungsplatine vorbereitet |
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Wendler-Dachlüfter einzeln angesetzt |
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Optionaler Steckschleifer für Beleuchtung im Dreileiterbetrieb |
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Halbachsen für reibungsfreie 8-Punkt-Stromaufnahme |
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Länge über Puffer bei 36er-Wagen 239,8 mm |
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Länge über Puffer bei 37er-Wagen (Art.-Nr. 36103, 36109, 36115, 36119, 36123, 36126, 36129) 241,8 mm |
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Mindestradius 358 mm |
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Lieferumfang |
Wagen in repräsentativer Verpackung |
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Dokumentation inklusive Ersatzteilblatt |